Jährlich findet auf dem ehemaligen Flughafengelände des Kulturkosmos Müritz e. V. das AJUCA – Jugendcamp statt. Organisiert durch den Bund Deutscher PfadfinderInnen Mecklenburg-Vorpommern bietet es jungen Menschen einen Raum des Austausches, der Bildung und des geselligen Zusammenseins.
Das AJUCA – Jugendcamp wird aus Mitteln des Jugendfonds mit 1.000,00 € gefördert.
Beim diesjährigen AJUCA in Lärz konnten die beteiligten Jugendlichen mithilfe der Unterstützung des Jugendfonds Mecklenburgische Seenplatte mehrere Workshops verwirklichen. Einer dieser Workshops widmete sich der Kunstform Graffiti und diente der Förderung der Kreativität. Dabei sollten die Teilnehmenden lernen, wie sie ihre künstlerischen Ideen in professioneller Begleitung umsetzen können. Der Workshop förderte auch das Bewusstsein für urbane Kunst und deren Bedeutung in der Jugendkultur. Darüber hinaus sollte der Workshop den Zusammenhalt unter den Teilnehmenden stärken und ihnen einen Raum zur Vernetzung bieten. Der Workshop umfasste eine Einführung in die Techniken und Materialien des Graffitis, wie z.B. den Umgang mit Sprühdosen, Schablonen und Farben. Die Teilnehmenden lernten die Grundlagen von Design, Farbgestaltung und Typografie. Nach der Theoriephase konnten sie selbst eigene Graffitis auf vorbereiteten Flächen gestalten. Der Verlauf des Projekts war dynamisch und partizipativ, da die Jugendlichen ihre eigenen Motive entwarfen und dabei von einer erfahrenen Graffitikünstlerin unterstützt wurden. „Durch die praktische Erfahrung und die Arbeit in der Gruppe wurde auch der Zusammenhalt gefördert. Das Feedback der Teilnehmenden zeigte, dass der Workshop nicht nur Spaß gemacht hat, sondern auch neue künstlerische Fertigkeiten vermittelt wurden.“
Auch der Workshop „Basteln mit Naturmaterialien“ konnte durch die Unterstützung des Jugendfonds verwirklicht werden. Ziel hierbei war es, Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität zu entfalten, ein Bewusstsein für die Natur zu entwickeln und den Wert von Nachhaltigkeit zu vermitteln. Dabei sollten auch handwerkliche Fähigkeiten gefördert und ein Raum für gemeinschaftliches Lernen geschaffen werden. Es wurden Naturmaterialien und Müll auf dem Gelänge gesammelt und die Jugendlichen konnten unter Anleitung verschiedene Basteltechniken ausprobieren und auch das erste Mal mit Werkzeugen und Maschinen in Berührung kommen. „Die Teilnehmenden entwickelten ein stärkeres Bewusstsein für Naturmaterialien und deren nachhaltige Nutzung. Dazu trug auch das Müllsammeln und Upcyclen sehr bei.
Der kreative Austausch unter den Jugendlichen förderte die Vernetzung und Zusammenarbeit, was eines der Hauptziele des Jugendcamps war.“
Auch der Workshop „Wut und Mut – Theater- und Stimmworkshop“ war Teil des AJUCAs und verfolgte das Ziel, Jugendlichen einen Raum zu geben, ihre Emotionen kreativ auszudrücken und das Selbstbewusstsein sowie die Ausdrucksfähigkeit durch theaterpädagogische Methoden zu fördern. Zudem sollte die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen wie Diskriminierung und Zivilcourage angeregt werden. Die Teilnehmenden bekamen eine Einführung in theaterpädagogischen Übungen und lernten durch praktische Stimmübungen ihre Stimme als Ausdrucksmittel zu nutzen und Wut sowie Mut durch Rollenspiele und Improvisation zu erforschen. In einer Gesprächsrunde wurden gesellschaftliche Konfliktsituationen gesammelt, die die Teilnehmenden nachspielten und praktisch Lösungsmöglichkeiten erarbeiteten. „Die Teilnehmenden konnten ihre Ausdrucksfähigkeit verbessern und sich in einem sicheren Raum kreativ ausprobieren. So wurden die Teilnehmenden im Verlauf des Workshops auch mutiger in ihrem Ausdruck, ihrer Lautstärke und Präsenz im Raum.“
Der „Upcycling-Nähworkshop“ verfolgte das Ziel, Jugendlichen handwerkliche Fähigkeiten im Bereich des Nähens zu vermitteln und gleichzeitig ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu schaffen. Dazu referierte ein Mitglied der „Offenen Nähwerkstatt Kabutze“ in Greifswald, die genau dies als Schwerpunktthema behandeln. Durch die Wiederverwertung alter Textilien sollte aufgezeigt werden, wie kreative Lösungen zu einem nachhaltigeren Lebensstil beitragen können. Teilnehmenden wurde auch gezeigt, wie sie kaputte Kleidung flicken können. Gleichzeitig sollte der Workshop den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, eigene Projekte an Nähmaschinen umzusetzen und anhand einfacher Schnittmuster erste Erfahrungen an der Nähmaschine zu sammeln. „In Gesprächen ging es (fast beiläufig) viel um Nachhaltigkeit und den Wert von Upcycling. Gerade dieser Austausch stärkte in unserer Wahrnehmung das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Gruppe. Zudem wurde die Vernetzung der Jugendlichen untereinander gefördert.“