Vom 29.6.-14.7.2023 kamen 10 Jugendliche aus Kapstadt nach Malchin um sich gemeinsam mit 10 Schüler:innen des Fritz-Greve-Gymnasiums zu den Themen Klimawandel und dessen Folgen sowie Klimagerechtigkeit auseinanderzusetzen. Gemeinsam wurden Ideen und Lösungsansätze für die Gestaltung einer gerechten Zukunft mit Gleichaltrigen entwickelt.
Der Austausch zwischen den Jugendlichen lag dabei im Fokus um die unterschiedlichen Perspektiven auszutauschen und voneinander lernen zu können.
Während der knapp zwei Wochen lag das Hauptaugenmerk auf Mooren und Wäldern und deren Rolle im Klimawandel.
Am ersten Tag lernten die Schüler:innen aus Kapstadt zunächst die Schule und die Stadt Malchin mit einem selbstentwickelten Actionbound (interaktive Schnitzeljagd) kennen. Anschließend wurden sie vom Bürgermeister der Stadt begrüßt und diskutierten gemeinsam über Möglichkeiten des Klimaschutzes.
Die nächsten Tage verbrachten die 20 Jugendlichen die Zeit im Gessiner, Ivenacker und Tüzer Wald, im Müritz Nationalpark sowie in den Moorlandschaften. Durch die Moor- und Waldpädagogen erhielten sie wichtige Informationen zu den beiden Ökosystemen und wurden für die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sensibilisiert. Gemeinsam wurden Bäume geschält, ein Wassergraben ausgehoben und ein Damm gebaut, um ein vertrocknetes Moor im Tüzer Wald wieder zu bewässern. Sie lernten dabei aber auch sich und die Grupppenteilnehmer:innen sowie deren unterschiedlichen Lebensrealitäten durch erlebnispädagogische Angebote besser kennen.
Auf dem Bauernhof der Familie Wetzel in Gessin wurden gemeinsam über die Herausforderungen in der Landwirtschaft in Bezug auf Klimawandel diskutiert. Unter Verwendung regionaler Lebensmittel wurde dort gemeinsam gekocht.
Am Wochenende wurden die Jugendlichen in Karnitz aktiv. Im Rahmen der Zukunftswerkstatt gestalteten die Jugendlichen gemeinsam mit dem Künstler Christian Kabuß eigene Bilder, Skulpturen, Gedichte und Lieder zu den Themen Klima, Natur und Zukunft. Außerdem erforschten sie Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion in Zeiten des Klimawandels und lernten Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft kennen. Mit den Lebensmitteln aus dem eigenen Permakulturgarten wurde dann gemeinsam gekocht und gegessen.
In der zweiten Woche ging es nach Berlin. Dort erhielten die Jugendlichen während des Besuches im Deutsch Historischen Museum einen Einblick in die deutsche Geschichte. Anschließend wurde die Hauptstadt in Kleingruppen individuell entdeckt.
In Rostock besuchten die Jugendlichen das Robbenforschungszentrum Hohe Düne und erhielten am Strand von Warnemünde einen Vortrag von Michael Kreuzberg zu den Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem des Ostseeraumes mit dessen Tier- und Pflanzenwelt und diskutierten über Möglichkeiten des Küstenschutzes.
Reflexionsgespräche fanden regelmäßig statt und die erarbeiteten Ergebnisse sowie Anregungen, Ideen, Gedanken und Gedichte wurden auf dem gemeinsamen Blog festgehalten. Am vorletzten Tag der Begegnung wurden die gemeinsam gesammelten und erarbeiteten Projektergebnisse im Rahmen einer Abschlussveranstaltung vorgestellt. Sie präsentierten ihre Erfahrungen in Form von kleinen Vorträgen, Bildern, Filmen, Gedichten und Liedern. Abschließend wurde gemeinsam im Peenebad Malchin gegrillt, gebadet, getanzt und auf die vergangenen Tage zurückgeblickt.
Das Projekt bot den Jugendlichen eine großartige Möglichkeit über den Tellerrand zu blicken und die Welt mit anderen Augen sehen zu können. Sie wurden nicht nur für das Thema Klimawandel sensibilisiert, sie haben in der Zeit des Austausches viel über sich und ihre Mitmenschen erfahren können und sind daran gewachsen.